Das Sinfonieorchester des HvB spielt in diesem Jahr zwei ganz besondere Sinfoniekonzerte: In einer erstmaligen Kooperation mit der Johanneskantorei aus Köln-Klettenberg wird Mendelssohns berühmter „42. Psalm“ aufgeführt – ein für Chor wie Orchester sehr anspruchsvolles Werk, das schon zu Lebzeiten des Komponisten häufig aufgeführt und auch vom selbstkritischen Mendelssohn als eine seiner besten Kirchenkompositionen eingeschätzt wurde. Robert Schumann urteilte, das Werk sei „die höchste Stufe, die er [Mendelssohn] als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat“. Die Sopran-Solistin ist Elisabeth Menke.
Passend dazu bietet das Orchester noch den Finalsatz aus der „Rheinischen“ Sinfonie von Robert Schumann (mit der berühmten Schluss-Fanfare, die heute in der Kölner Philharmonie immer zum Ende der Pausen ertönt) und den langsamen Satz aus der 1. Sinfonie von Nils Gade, der aufgrund eben dieser Sinfonie von Mendelssohn nach Leipzig zum weiteren Studium eingeladen und auch von Robert Schumann hoch geschätzt wurde – was sich wiederum in Schumanns „Nordischem Lied (Gruß an G.)“ widerspiegelt, mit dem das Konzert eröffnet werden wird. Diese „romantische Leipzig-Connection“ wird von der Johanneskantorei noch ergänzt mit der bekannten Mendelssohn-Motette „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ und dem „Abendlied“ von Josef Rheinberger. Damit ist dieses Programm einerseits ein Konzert mit romantischer geistlicher Musik, andererseits auch eine geistliche Abendandacht (in der Tradition der englischen „Evensongs“) mit einzelnen instrumentalen Stücken. Die zweimalige Aufführung trägt dem Rechnung: Am Freitag, dem 14.6., findet das Konzert von 18-19 Uhr in der Aula des HvB-Gymnasiums statt, am Samstag, dem 15.6., ebenfalls von 18-19 Uhr in der Johanneskirche in Köln-Klettenberg, Nonnenwerthstr. 78.
Freunde der Fußball-EM verpassen nichts: Deutschland spielt am 14.6. erst um 21 Uhr – da reicht die Zeit dazwischen noch problemlos, um sich das Fan-Trikot überzustreifen und zur Johanneskirche zum „Public Viewing“ zu gehen – genau da, wo man einen Tag später dann den „Evensong“ erleben kann.
Am besten kommen Sie einfach zu beiden Aufführungen: Die jeweils unterschiedliche Akustik und das verschiedene Ambiente lassen die Musik immer wieder anders wirken.
Der Eintritt ist wie immer frei – bei beiden Aufführungen.