Das HvB als Schule der Zukunft
Das HvB als Schule der Zukunft
Das Landesprogramm „Schule der Zukunft – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ Das Hildegard-von-Bingen-Gymnasium nimmt seit 2012 erfolgreich am Landesprogramm „Schule der Zukunft – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (SdZ) teil. „Mit Bildung für nachhaltige Entwicklung lernen wir alle, die Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Das Landesprogramm „Schule der Zukunft“ unterstützt Schulen dabei, Bildung für nachhaltige Entwicklung zum Bestandteil ihrer Unterrichts- und Schulentwicklung zu machen. Das Landesprogramm ist eine gemeinsame Initiative des Schulministeriums und des Umweltministeriums“ (SdZ).
Was bedeutet BNE?
„Unter nachhaltiger Entwicklung wird eine Entwicklung verstanden, ‚die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen‘. So formulierte es die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung bereits 1987 im sogenannten Brundtland-Bericht“ (Leitline Bildung für nachhaltige Entwicklung). Dieser Überzeugung folgend verabschiedeten die Vereinten Nationen im Jahr 1992 die Agenda 21, im Jahr 2000 die 8 Millennium Development Goals und zuletzt im Jahr 2015 die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Das Ziel 4, „Bildung für alle“, hat unter Punkt 4.7 folgendes Unterziel: „Bis 2030 sicherstellen, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“ (BMZ). Schulen weltweit sind also aufgefordert, zur Erreichung der SDGs beizutragen.
BNE in der Schule in NRW
„In Nordrhein-Westfalen ist BNE weder ein eigenes Schulfach noch auf bestimmte Fächer beschränkt. Vielmehr wird BNE als integraler Bestandteil der schulischen Bildung verstanden und soll in allen Schulen systematisch in sämtliche Bereiche eingebunden werden. Wichtige Leitgedanken sind: BNE soll Kinder und Jugendliche befähigen, Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Sie sollen aktiv an einer sozial gerechten, wirtschaftlich erfolgreichen, ökologisch verträglichen, kulturell vielfältigen und demokratischen gesellschaftlichen Entwicklung mitwirken können. Dadurch soll allen Menschen heute und in Zukunft ein chancengerechtes und selbstbestimmtes Leben in Frieden ermöglicht werden. Aufgabe von BNE in der Schule ist es, die Lernenden beim Erwerb der dafür notwendigen fachlichen und überfachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu unterstützen. BNE befähigt sie, die (globalen) Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf die Welt zu reflektieren und zu verstehen, um eigenverantwortliche, zukunftsfähige Entscheidungen für sich und die Gesellschaft treffen zu können.“ (SdZ)
BNE am HvB
Die HvB hat sich seit vielen Jahren zum Ziel gesetzt, nachhaltiger zu werden. Von 2012 bis 2016 wurde die Schule für ein Projekt im Bereich Ernährung ausgezeichnet. Zuletzt wurden wir 2020 als „Schule der Zukunft“ in der Stufe 2 von 3 ausgezeichnet. Unser Leuchtturmprojekt war damals die „Weltbürger-AG“, die seit 2016 wöchentlich am HvB stattfindet. In diesem Upcycling-Projekt recyceln wir aussortierte Materialien der Schule. Zum Beispiel nutzen wir die vielen aussortierten Erdkunde- und Geschichtswandtafeln im Keller der Schule, indem wir daraus Taschen, Mäppchen, Heftumschläge, Lampenschirme, Schlüsselbretter und vieles mehr herstellen und verkaufen. Neben den alten Tafeln werden auch aussortierte Bücher, Atlanten, Schallplatten und andere Materialien zu neuen Produkten verarbeitet. So werden z.B. aus den Atlanten individuelle Ketten mit Wunschorten hergestellt. Der Verkauf dieser Ketten in einer vorweihnachtlichen Aktion 2016 im Lehrerzimmer war so erfolgreich, dass wir am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien in eine örtliche Flüchtlingsunterkunft gingen und mit den dort anwesenden Frauen und Kindern diese Ketten basteln und verschenken konnten. Auch auf dem Fairen Weihnachtsmarkt des Rautenstrauch-Joest-Museums im Dezember 2018 konnten wir unsere Produkte verkaufen. Neben der Produktion und dem Verkauf der Artikel möchten wir das Projekt im Sinne unseres Namens auch ideologisch füllen, indem wir über Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes, aber auch des friedlichen Zusammenlebens und des globalen „Wir-Gefühls“ diskutieren und aufklären. Unser Ziel war es von Anfang an, einen Entwicklungsprozess an unserer Schule in Gang zu setzen, in dessen Verlauf das Thema Nachhaltigkeit an unserer Schule immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Nach einem Workshop von FEMNET in der Weltbürger-AG entstand der Wunsch, uns als Fairtrade-School zertifizieren zu lassen, was uns 2018 nach Erfüllung der 5 notwendigen Kriterien auch gelungen ist. Zur Feier hatten wir international bekannte Gäste eingeladen, die im Rahmen ihrer von FEMNET organisierten Rundreise durch Deutschland auch am HvB Station machten: Kalpona Akter aus Bangladesch und Khin Nilar Soe aus Myanmar, zwei Aktivistinnen, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie einsetzen. Kurz darauf konnten wir im Rahmen der Sonderausstellung „Fast Fashion – die Schattenseiten der Mode“ eine öko/faire Modenschau präsentieren. Über die Aktivistinnen der Auszeichnungsfeier haben Schüler*innen ein Lied geschrieben, mit dem sie ins Finale des Cologne Song Contest 2019 gekommen sind und mit dem sie die Fairtrade Night 2019 im Rautenstrauch-Joest-Museum eröffnet haben. Außerdem konnte sich unser Fairtrade-School-Team mit einem Stand präsentieren und über Nachhaltigkeit aufklären. Das taten wir auch bei der Fairtrade Night 2020, wo ein Schüler die öko-faire Schulkollektion des Abiturjahrgangs 2020 präsentierte. Außerdem waren wir 2020 für den Fairtrade Award in der Kategorie Nachwuchs nominiert. Die Preisverleihung sollte auf einer von Anke Engelke moderierten Gala stattfinden, die leider kurzfristig wegen des Lockdowns abgesagt werden musste. Aber auf unserem Schulhof konnten wir eine kleine Feier veranstalten, bei der wir das Überraschungspaket mit vielen netten Geschenken auspackten, über die wir uns sehr gefreut haben. Den ersten Preis haben wir zwar nicht gewonnen, aber wir wurden als Finalist mit einer Urkunde und einem Preisgeld von 500 Euro geehrt. Besonders freut uns, dass unser Engagement für faire Mode würdigend hervorgehoben wurde. Das Preisgeld haben wir in die Produktion eines Musikvideos zu unserem Song „So ein Leben“ investiert. Wir hoffen, durch das Video unsere Botschaft der Solidarität mit den Näher*innen weltweit einem viel größeren Publikum näher bringen zu können. Im Schuljahr 22/23 haben wir zahlreiche Preise für unser Video gewonnen. Das Video und weitere Informationen über unsere Arbeit findet ihr auf unseren Social Media Kanälen.
Homepage der AG: https://vanrahden.jimdo.com/
Instagram-Account der AG: schule_der_zukunft_hvb
SdZ-Profil: https://www.sdz.nrw.de/index.php?id=1817&p=profil&user_id=1487
Ausblick
Im Jahr 2024 streben wir eine Rezertifizierung an und würden uns freuen, wenn das HvB dann mit der höchsten Stufe ausgezeichnet wird. Um die Stufe 3 zu erreichen, genügt jedoch ein einzelnes Projekt nicht, sondern die Schulen müssen sich als Ganzes auf den Weg zu einer nachhaltigen Institution machen. Dass sich das HvB auf diesem Weg befindet, zeigt sich in vielfältiger Weise, z.B. durch die zahlreichen nachhaltigen Projekte wie unser neuer Schulgarten, der Schulzoo, das Müllkonzept, unser Konzept Hilde hilft, die Weihnachtspäckchenaktion, unser Engagement als Fairtrade-School, der AK-Nachhaltigkeit, dessen Arbeit in einem Netzwerk von Kölner Schulen im Jahr 2022 von SdZ ausgezeichnet wurde, und vieles mehr. Neben dem Fachunterricht, der mittlerweile vielfältige Möglichkeiten für Lernprozesse im Sinne von BNE bietet, beziehen wir also auch unseren Schulalltag mit ein, um das HvB auf den Weg zu einer nachhaltig handelnden Schule zu bringen. Dies spiegelt sich auch in unserem neuen Schulprogramm wider, das das Thema BNE als wichtigen Bestandteil aufgenommen hat. Angesichts der komplexen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts ist es unser Ziel, unsere Schüler*innen zu befähigen, zukunftsfähig – also nachhaltig – zu denken und zu handeln.
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